Dekontaminierung belasteter Flächen...


...mit dem bhd-decon® - Vakuumwaschverfahren

1. Anwendung

Das bhd-decon® - Vakuumwaschverfahren (VWV) ermöglicht, schadstoffbelastete Materialien bzw. deren Oberflächen im Sinne einer Dekontaminierung arbeits- und umweltschutzgerecht intensiv zu reinigen sowie die schadstoffreichen Reinigungsrückstände handhabungssicher einer fachgerechten Entsorgung zuzuführen. Das Dekontaminierungsziel besteht dabei in einer Schadstoffabreicherung unter den jeweiligen zulässigen Grenzwert. Bei der Entwicklung stand die Entfernung der Biozide DDT, Lindan und PCP aus verbautem Holz im Vordergrund. Diese Substanzen waren in der Vergangenheit vorrangig mit Holzschutzmittelbehandlungen in Bauwerke, aber auch in Kunstgut aus Holz eingebracht worden. Inzwischen wurde der mit diesem Verfahren zu erreichende Dekontaminierungserfolg an vielen Objekten durch zielgerichtete Analysen nachgewiesen.

Zur Zeit wird das Verfahren in 2 Varianten angewendet:

  • Ausschließliches Vakuumwaschen für normal verschmutzte und schwach kontaminierte Oberflächen
  • Erweitertes Verfahren mit integriertem Einsatz von Entgiftungsmitteln bei starker Kontamination und besonders hohen Anforderungen an den Dekontaminationsgrad



2. Verfahrensbeschreibung

Zur Anwendung kommt ein Vakuumwaschautomat, der durch technische Veränderungen speziell für das Verfahren eingerichtet worden ist. Die eigentliche Reinigung / Dekontaminierung erfolgt in einer Unterdruckzelle, die vermittels eines Handstückes über die zu reinigende Fläche geführt wird. In dieser Zelle befinden sich Sprühdüsen, ein Bürstensystem und die erforderliche Absaugöffnung. Eine Gummimanschette sichert die Abdichtung zur Bearbeitungsfläche. Sie verhindert den Austritt des Reinigungswassers und ermöglicht die Beibehaltung des zur Absaugung erforderlichen Unterdruckniveaus. Die Wassermenge kann durch ein Ventil am Handstück geregelt werden. Das Waschwasser (Prozesswasser) wird abgesaugt und einem Sammelbehälter zugeführt, von dort kann es bei Bedarf in Transportkanister abgefüllt und folgend der Aufbereitung / Entsorgung zugeführt werden. Die besondere Eignung des Verfahrens zur Dekontaminierung biozidbelasteter Holzteile liegt u. a. darin, dass die meisten Biozide bzw. deren Rückstände nicht wasserlöslich sind und somit als Partikel ausgewaschen werden können. Bedenken hinsichtlich kritischer Materialgefährdungen durch den Naßprozess können ausgeräumt werden, da durch das sofortige Absaugen des Prozesswassers nur eine leichte Durchfeuchtung der Oberflächen entsteht, die erfahrungsgemäß schnell abtrocknet, so dass nach wenigen Stunden das Ausgangsniveau der Holzfeuchte wieder erreicht wird.

Bei hohem Kontaminationsgrad bzw. entsprechend hohen Forderungen zur Abreicherung wird das Reinigungsverfahren um eine chemische Behandlung mit einem Entgiftungsmittel erweitert. Nach gründlichem Waschen (siehe erste Stufe) wird nach Abtrocknen der Oberfläche das Entgiftungsmittel aufgebracht. Nach einer Einwirkzeit von 10 - 15 Min. wird nochmals Wasser mit dem Ziel einer Emulsionsbildung aufgesprüht. Der Vakuumwaschprozess wird bis zur restlosen Entfernung der Emulsion wiederholt. Restpartikel der Emulsion werden durch Aufstreichen einer Holzextraktstoff -Lösung unter Filmbildung im Holz ausgeflockt. Für die Abreicherung von PCP wird der technologische Ablauf mit einer schwachen Sodalösung kombiniert. Beim nachfolgenden Waschen muss der Neutralpunkt (pH-Wert Kontrolle) erreicht werden.

Um eine hohe Wirksamkeit des Verfahrens zu gewährleisten, muß bei Verschmutzungen durch aufliegendes Grobmaterial eine Trockenreinigungsstufe mit K 1 - Saugern vorangestellt werden. Staubbelastungen im Normalbereich (kontaminierte Stäube) sind dagegen mit dem großen Vorteil ausbleibender Verwirbelungen problemlos und sicher mit dem Vakuumwaschverfahren (Arbeits- und Umweltschutz!) zu beseitigen.

Dieses Verfahren ist patentrechtlich geschützt!